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Aber warum hält sich dieser Trend überhaupt so lange? Natürlich die grossen Player in der IT-Industrie haben ein gutes Marketing, aber das alleine hätte dann wohl doch nicht gereicht. Die Antwort ist wie so oft relativ einfach: Wir müssen Kosten sparen. Wie erreichen wir das im Zeitalter, wo die Hardware Entwicklung der Anforderungen der Software um Längen voraus ist? Ganz einfach, indem wir die vorhandenen Hardware-Ressourcen besser ausnutzen.

Wo früher ein Server die Hardware für sich alleine hatte, muss er sich heute den Platz mit anderen Servern und inzwischen sogar mit Desktop Betriebssystemen teilen. Der klassische Desktop-PC wurde also virtualisiert und ins Rechencenter verbannt. Im Büro zurück verblieb nur noch der Thinclient – ein unscheinbarer, komischer kleiner Kasten, der mir ermöglicht auf meinen virtuellen Desktop im Rechencenter zuzugreifen.

Die Finänzler jubelten wegen den eingesparten Kosten, der IT-ler konnte sich brüsten mit der Beherrschung der Matrix-ähnlichen Virtualisierung, die Benutzer können von überall aus Arbeiten, was will man also mehr?

Naja wie wär‘s zum Beispiel mit mehr Leistung?

Grade in den letzten Jahren, wo die Tageszeitungen ihre Homepages zu Multimedialen-Feuerwerkskörpern ausgebaut haben aber auch weil viele teils business-kritische Informationen nun in 3D, Flash oder dem neuen HTML5 Standard zur Verfügung stehen, sind die Anforderungen gestiegen und die virtuellen Desktops gehen öfters in die Knie.

Daneben gibt es die klassischen CAD-Arbeitsplätze, die bis jetzt kaum den Weg ins Rechenzentrum gefunden haben, dies aber aus den gleichen Gründen: der mangelnden Grafikleistung.

Diesen Trend haben die findigen HP-Techniker ebenfalls erkannt und eine richtig grosse Kiste Hardware aus dem Hut gezaubert, genannt HP Moonshot.

Was kann die Kiste?

Die Kiste in der Grösse von zwei Server Einheiten (4.3U ) kann sage und schreibe bis zu 180 wahnsinnig schnelle PCs bereitstellen, die im Gegensatz zu virtuellen Maschinen mit richtigen Hardwarekomponenten und passenden Treibern auch bei Multimedia und CAD – Anwendungen nicht in die Knie gehen und das auch noch ohne teure Lizenzen für den Hypervisor oder SAN.

Power steckt im Detail

Wenn man der Box unter die Haube schaut ist man erstmal überrascht wie voll so ein „Server“ mit Hardware sein kann. Während einem bei einem HP-Server normalerweise Systemboard, Lüfter und Laufwerkseinschübe anlachen sieht man beim HP Moonshot ein aufgeräumtes Design mit 45 Einschubplätzen für die so genannten Cardridges und Platz für zwei Netzwerkswitches.

Auf einer Cardridge sind 4 unabhängige PCs verbaut mit je zwei Netzwerkkarten, einer eigenen 4-Kern CPU, 8GB RAM, 32GB Flash Harddisk und einem Grafikprozessor der AMD Radeon™ HD 8000 Serie. Dies sind die Spezifikationen des von HP für uns zur Verfügung gestellten Testgeräts. Natürlich gibt’s da auch noch andere Ausbaustandards. Der Fantasie von möglichen Cardriges sind keine Grenzen gesetzt, ganz wie im Universum…. Die Reise auf dem Mond ist also erst ein kurzer Zwischenstopp…

Der Weg zum Mond

Schön und gut! Angenommen ich habe nun so ein Ding in meinem Rack wie installiere ich Windows auf diese 180 PCs und wie stelle ich diese dann meinen Benutzern zur Verfügung? Hier kommt Citrix ins Spiel.

Eigentlich könnte man die 180 Maschinen wie normale PCs via System Center oder WDS installieren und dann Software darauf verteilen etc. Es gibt aber eine weit elegantere Variante, die auch von HP propagiert wird und zwar via Citrix Provisioning Server.

Der Provisioning-Server stellt ein Golden-Image als virtuelle Harddisk auf einem Netzwerk-Share zur Verfügung. Die MAC-Adressen aller PCs werden auf dem Provisioning-Server erfasst und dieser Master-Disk zugewiesen. Die Moonshot-PCs müssen dann nur noch via PXE übers Netzwerk von der Harddisk auf Provisioning Server booten. 180 PC’s können so von einer einzigen VHD gebootet werden.

Bild: Citrix Provisioning Server mit 2 Cardridges a 4 Nodes im Betrieb bei uns im LAB

Braucht man unterschiedliche Images können die 180 PCs natürlich auch aufgeteilt werden und unterschiedlichen Images zugewiesen werden, ähnlich wie früher wo man ein Image für die Marketing Abteilung und ein Image für die Sales Abteilung erstellte.

Auf dem Mond

Hat man die 180 PC’s einmal am Laufen, stellt sich die nächste Frage, wie greifen die Benutzer zu? Citrix und HP antworten darauf einstimmig mit: Xendesktop.

Ich installiere also den Citrix VDA auf mein Golden Image, erfasse die VDA’s in einem Maschinenkatalog, gebe diese über eine Delivery Group frei und voilà, schon tauchen die PC’s bei meinen Mitarbeitern, die den Receiver installiert haben, als Icon im Startmenu auf.

Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist es, dass die PCs, durch XenDesktop, auch von extern zugänglich gemacht werden können, theoretisch von jedem PC/Tablet/Handy mit Internetzugang.

Es kommt noch besser

Wer schon mal über RDP auf einem PC gearbeitet hat, hat vielleicht gemerkt, dass die Multimedia Performance nicht die Beste ist. Warum das so ist liegt auf der Hand. Während ein PC seine volle Grafikleistung direkt über dem HDMI/VGA-Kabel an den Monitor weitergeben kann ist bei einer Verbindung über RDP ein anderer Treiber aktiv, der nicht direkt auf die Funktionen der Grafikkarte, respektive des Treibers, zugreifen kann sondern diese mehr schlecht als recht emuliert.

Citrix HP und ATI haben sich beim Projekt Moonshot zusammengetan um dies zu ändern. Bei Moonshot ist es gelungen die Leistung des Grafikchips direkt an den ICA-Kanal weiterzuleiten und so praktisch die gleiche Leistung über ICA, also über die Leitung zu schicken, als wenn man einen Monitor direkt angeschlossen hätte. Dies wurde erreicht indem man mit dem ICA Protokoll direkt auf den Treiber der Moonshot Grafikkarten und der darunterliegenden Hardware zugreifen kann.

Testflug

Ich habe im Rahmen des POCs die Grafikleistung getestet und dazu den CAD – Benchmark REDTurbineDemo auf 3 unterschiedlichen Systemen laufen lassen.

Es werden jeweils einige Grafikkarten-Features getestet, die in modernen CAD Anwendungen genutzt werden. Je nach Anwendungsfall werden diese Features mehr oder weniger benötigt. Hier gilt es bei einem realen Projekt zuerst klare Ziele zu definieren und die Benchmarks und deren Resultate festzulegen.

Test 1: Die virtuelle Maschine

Zuerst wollte ich den Benchmark auf unserem XenApp7.6 Terminal Server, der eine virtuelle Maschine auf ESX 5.1 ist, laufen lassen. Wie zu erwarten war ging das nicht, da der Benchmark eine unterstützte Grafikkarte benötigt und eben genau diese in der virtuellen Umgebung nicht vorhanden ist.

 

 Test 2: HP Moonshot (AMD Radeon HD 8400 / R3)

Zuerst ein Blick in die Display-Einstellung (Verbindung via ICA). Diese Ansicht offenbart die ganze Citrix-Moonshot-Grafik-Magie. Es wird hier nicht wie bei der virtuellen Maschine der Remote Desktop Treiber angezeigt, sondern der richtige Grafikkartentreiber der Moonshot Grafikkarte wird durchgeschleust.

Hier die Ergebnisse des Tests:

Test 3: NVIDIA NVS 310

Hier die Ergebnisse einer relativ aktuellen Midrange Zusatz-Grafikarte, die wir nachträglich in einen normalen Desktop PC eingebaut haben.

Fazit: Ich will auf den Mond

Ganz ehrlich habe ich mich zuerst gefragt warum man nun von virtuellen Desktops wieder auf physische wechseln sollte, schliesslich hat man die virtuelle Infrastruktur bereits im Haus und die Leistung dieser war zumindest akzeptabel, auf jeden Fall für den 0815 Taskworker.

Den etwas anspruchsvolleren Usern hat man sich bis jetzt nicht getraut VDIs- oder Terminal–Server-Lösungen anzubieten. Meist weil man befürchtet hat, dass diese mit der Leistung nicht zufrieden sein würden. So hat man denen weiterhin konventionelle PCs unters Pult gestellt und sich somit den Vorteil des geringeren Verwaltungsaufwandes und der flexibleren Zugriffsmöglichkeiten von VDI/Terminalserver aus der Hand gegeben.

Man brauchte für PCs der CAD Nutzer und Poweruser ja trotzdem noch eine komplette Softwareverteilung, Druckertreiber, Policies, Antivirus Lösungen und teuren Hardware Support für die anfällige PC Hardware.

Mit HP Moonshot kann man sicherlich einen weiteren grossen Teil der Mitarbeiter weg von den aufwändig zu verwaltenden PCs bringen und so die IT-Landschaft weiter vereinfachen.

Bei genauerem Hinsehen ist mir aufgefallen, dass viel Komplexität und viele Kosten wegfallen, wenn die Desktops nicht auf Hypervisors laufen. Man spart teure Lizenzkosten für Hypervisor und SANs was bisher meist das Ausscheiden von VDI in der Offertphase bedeutete.

Warum sollte man auf der kostbaren Serverhardware Workloads von virtuellen Desktops laufen lassen. Hier bietet HP mit dem Moonshot als einziger eine dedizierte Lösung.