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Erfahrungsbericht CPSA® Foundation Level mit Onlinekurs von Software Quality Lab Academy

David Hodel
Blog Zertifizierung DaHo

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Anfang des Jahres hatte ich die Gelegenheit, den Online-Kurs für den CPSA® Foundation Level (CPSA-F) bei der Software Quality Lab Academy zu absolvieren. Die Zertifizierung vom iSAQB (International Software Architecture Qualification Board) gilt als Standardqualifikation für Softwarearchitekten im deutschsprachigen Raum. Nach Abschluss des Kurses und bestandener Prüfung möchte ich meine Erfahrungen teilen.

 

Der Kurs: Erwartung vs. Realität

Der Onlinekurs basierte auf einer Aufzeichnung eines Zoom-Meetings von vor einigen Jahren. Leider war die Präsentation eher trocken und wenig mitreissend - definitiv kein moderner, interaktiver E-Learning-Ansatz. Die Inhalte wurden klassisch über Folien vermittelt, ergänzt durch Übungen, die ebenfalls in den Slides integriert waren.

Ein grosser Minuspunkt: Die Besprechungen der Übungen wurden aus der Aufzeichnung herausgeschnitten. Gerade diese Diskussionen wären für das Verständnis sehr wertvoll gewesen, da man hier oft die praktische Anwendung und verschiedene Lösungsansätze kennenlernt.

Inhaltliche Schwerpunkte

Hier kam für mich persönlich die grösste Enttäuschung: Der Kurs war weniger technisch ausgerichtet als erwartet. Stattdessen lag ein starker Fokus auf Projektmanagement-Aspekten, organisatorischen Themen und theoretischen Konzepten. Wer wie ich als Softwareentwickler auf tiefgehende technische Architekturthemen gehofft hatte, wird hier möglicherweise nicht vollständig bedient.

Die Themen umfassten unter anderem:

  • Grundbegriffe der Softwarearchitektur
  • Einflussfaktoren auf Architekturentscheidungen
  • Architektur- und Entwurfsmuster
  • Schnittstellen und Abhängigkeiten
  • Querschnittskonzepte

Viele Inhalte waren eher konzeptionell und auf Definitionen ausgerichtet, weniger auf praktische Umsetzung.

Die Prüfung: Multiple-Choice und Auswendiglernen

Die Prüfung selbst war eine klassische Multiple-Choice-Prüfung, die ich online absolviert habe. Ein Pluspunkt des Kurses: Es gab einige Probefragen zur Vorbereitung, die einen guten Eindruck vom Prüfungsformat vermittelten.

Allerdings muss ich sagen, dass die Prüfung stark auf Auswendiglernen ausgelegt war: viele Begriffsdefinitionen, Kategorisierungen und theoretische Konzepte mussten abgerufen werden. Echtes Verständnis oder die Fähigkeit, das Gelernte praktisch anzuwenden, wurde meiner Meinung nach nicht wirklich geprüft. Man kann die Prüfung bestehen, ohne zwingend tief in die Materie einzusteigen.

Mein Fazit

Ich habe die Prüfung bestanden und kann nun den CPSA-F-Titel führen; das ist natürlich ein positives Ergebnis. Allerdings muss ich ehrlich zugeben: Persönlich habe ich nicht viel Neues gelernt. Für jemanden, der bereits praktische Erfahrung in der Softwareentwicklung hat, bietet der Kurs wenig Mehrwert.

Die Zertifizierung mag sinnvoll sein für:

  • Einsteiger in die Softwareentwicklung oder Softwarearchitektur
  • Personen, die einen strukturierten Überblick über Grundbegriffe suchen
  • Alle, die aus formalen Gründen eine anerkannte Zertifizierung benötigen

Für erfahrene Entwickler oder Architekten, die tiefere technische Einblicke erwarten, ist der Kurs vermutlich zu oberflächlich. 

Herzlichen Dank an meinen Co-writer Claude für die Unterstützung.

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