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Ransomware-Angriff: Lösegeld ist kein Sicherheitskonzept

Stephan Erni

Warum Lösegeld zahlen selten hilft – und SOC, Audits & Prävention die bessere Wahl sind

Die Bedrohung durch einen Ransomware-Angriff ist längst nicht mehr nur ein technisches Problem – sie stellt eine strategische Herausforderung für Unternehmen jeder Grösse dar. Eine aktuelle Erhebung von Barracuda Networks (2025) zeigt erschreckende Zahlen:

  • 32 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen das geforderte Lösegeld.

  • Von diesen erhalten jedoch nur 41 Prozent ihre Daten vollständig zurück.

Das bedeutet: Nicht einmal jedes siebte Opfer (13 %) erreicht mit der Zahlung tatsächlich das gewünschte Ziel. Diese Statistik unterstreicht, dass Lösegeldzahlungen weder sicher noch wirtschaftlich sinnvoll sind.

Warum Zahlungen selten der richtige Weg sind

1. Keine Erfolgsgarantie

Selbst wenn das geforderte Lösegeld gezahlt wird, gibt es keine Sicherheit, dass die Angreifer die Daten auch vollständig wiederherstellen. In vielen Fällen bleiben Systeme beschädigt, sensible Informationen sind bereits kopiert oder verkauft.

2. Finanzierung weiterer Angriffe

Jede Zahlung bedeutet eine Stärkung der kriminellen Infrastruktur. Cyberkriminelle nutzen die Erlöse, um neue Angriffswerkzeuge zu entwickeln und weitere Unternehmen ins Visier zu nehmen. Wer zahlt, wird oft sogar als „lohnendes Ziel“ markiert und später erneut attackiert.

3. Rechtliche Risiken und Strafbarkeit

Lösegeldzahlungen sind nicht trivial – sie können im Einzelfall unsicher, rechtlich problematisch oder sogar kriminell sein:

  • Rechtliche Unsicherheit: In vielen Ländern gibt es keine klare Regelung, wie Unternehmen im Falle einer Erpressung handeln dürfen.
  • Sanktionslisten: Wenn Zahlungen an Gruppen gehen, die auf internationalen Sanktionslisten stehen, riskieren Unternehmen oder Einzelpersonen hohe Strafen.
  • Mögliche Strafbarkeit: Unter Umständen bewegen sich Zahlungen rechtlich in einer Grauzone oder können selbst als Unterstützung krimineller Vereinigungen gewertet werden.
  • Versicherungsrisiken: Manche Cyber-Versicherungen übernehmen keine Kosten, wenn Lösegeld gezahlt wird – insbesondere dann, wenn die Zahlung rechtlich unzulässig war.

Kurz gesagt: Wer zahlt, geht nicht nur ein technisches, sondern auch ein erhebliches rechtliches und reputatives Risiko ein.

SOC – Angriffe in Echtzeit erkennen und abwehren

Security KreisEin Security Operations Center (SOC) bildet das Rückgrat moderner Cyberabwehr. Hier laufen alle sicherheitsrelevanten Informationen zentral zusammen.

  • 24/7-Überwachung: Permanente Kontrolle ermöglicht das frühzeitige Erkennen von Anomalien.
  • Schnelle Reaktionsfähigkeit: Verdächtige Aktivitäten können sofort untersucht und blockiert werden.
  • Automatisierte Abwehrmassnahmen: Moderne SOCs setzen auf KI-gestützte Analysen, die Angriffe automatisiert erkennen und erste Gegenmassnahmen einleiten.

So lassen sich Angriffe häufig stoppen, bevor sie Schaden anrichten – oder zumindest deutlich eindämmen.

Audits – Schwachstellen erkennen, bevor es andere tun

Viele erfolgreiche Ransomware-Angriffe nutzen lange unentdeckte Sicherheitslücken aus. Regelmässige Audits sind daher essenziell:

  • Technische Prüfungen: Updates, Patches und Konfigurationsfehler werden gezielt überprüft.
  • Prozessanalysen: Auch organisatorische Abläufe wie Berechtigungsvergabe oder Zugriffsmanagement gehören in den Fokus.
  • Compliance-Aspekte: Audits helfen, regulatorische Anforderungen (z. B. DSGVO, ISO 27001) einzuhalten und Risiken transparent zu machen.

Unternehmen, die regelmässig prüfen und nachsteuern, reduzieren das Risiko drastisch.

Prävention – der beste Schutz vor Ransomware

Statt auf „Heilung im Notfall“ zu setzen, ist Prävention die nachhaltigste Strategie. Dazu gehören:

  • IT-Audits im Rahmen eines SOC: Laufende Prüfungen und Korrekturen statt reiner Momentaufnahmen.
  • Leuchter IT Care: Für die präventive Betreuung der gesamten IT-Infrastruktur mit geplanten Wartungen und klaren Massnahmenlisten
  • Leuchter IT Cyber Security Care: für die kontinuierliche Behebung von Schwachstellen und einen laufenden Verbesserungsprozess
  • Netzwerksegmentierung: Schadsoftware kann sich nicht ungehindert ausbreiten.
  • Regelmässige, getestete Backups: Nur offline Backups mit klar definierten Wiederherstellungsprozessen bieten echte Sicherheit.
  • Cyber Awareness Schulungen: Mitarbeitende sind die erste Verteidigungslinie. Durch praxisnahe Schulungen erkennen sie Phishing, Social Engineering und andere Angriffsmuster schneller.
  • Phishing-Kampagnen: Simulierte Angriffe zeigen Schwachstellen im Verhalten auf und ermöglichen gezieltes Training.

Prävention ist nicht nur Technik – sie ist Kultur. Unternehmen, die IT-Sicherheit als Teil ihrer DNA verstehen, sind widerstandsfähiger.

Wirtschaftliche Betrachtung – warum Prävention günstiger ist

Eine Lösegeldforderung mag auf den ersten Blick günstiger wirken als langfristige Investitionen in SOC und Prävention. Doch dieser Eindruck täuscht:

  • Direkte Kosten: Neben dem Lösegeld entstehen Kosten für Forensik, Wiederherstellung und Rechtsberatung.
  • Indirekte Kosten: Produktionsausfälle, Reputationsschäden und Kundenverluste übersteigen die direkten Kosten meist um ein Vielfaches.
  • Langfristiger ROI: Investitionen in Sicherheit senken das Risiko, ermöglichen schnellere Reaktionen und minimieren Ausfallzeiten.

Studien zeigen: Jeder in IT-Sicherheit investierte Schweizer Franken spart im Ernstfall ein Vielfaches an Schadenersatz und Ausfallkosten.

Fazit

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Lösegeldzahlungen sind ein riskanter und ineffizienter Weg. Nur ein kleiner Teil der Opfer erhält seine Daten zurück – und das oft mit hohen Folgekosten.

Wer nachhaltig geschützt sein will, muss auf Prävention und Resilienz setzen:

  • Ein SOC, das in Echtzeit reagiert,
  • regelmässige Audits, die Schwachstellen aufdecken,
  • und eine klare Präventionsstrategie, die Technik, Prozesse und Menschen einbindet.

So wird aus einem potenziellen Risiko eine beherrschbare Herausforderung – und aus Unsicherheit ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Quelle: Barracuda Ransomware Insights Report 2025 (PDF)

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Links zu: 

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Audit - Überblick Sicherheitslage

Awareness & Phishing  - Risikominimierung für Cyberkriminalität